Antje Grothus

Ich bin 1964 in Bochum „auf Kohle“ geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen, wo der Gartenbetrieb meiner Eltern einer grünen Insel zwischen Zechen- und Industriegeländen glich. Nach Lebensstationen auf Langeoog, in Bonn und Regensburg lebe ich seit 1994 in Kerpen-Buir im Rhein-Erft-Kreis und habe drei Töchter. Wie viele Menschen in meiner Wahlheimat bin auch ich eine der persönlich von den negativen Auswirkungen des unmittelbar neben Kerpen-Buir gelegenen Kohletagebaus Hambach Betroffenen. Als im Jahr 2004 bekannt wurde, dass die Autobahn A4 für den Tagebau an unseren Ortsrand verlegt werden sollte, wurde ich aktiv und habe 2007 den Verein Buirer für Buir mitgegründet, der sich für den Erhalt der Lebensqualität in Buir, die Pflege von Natur und Kultur und eine aktive Zivilgesellschaft einsetzt. 2015 organisierte ich für ein zivilgesellschaftliches Bündnis eine Menschenkette mit mehreren Tausend Teilnehmenden am Tagebau Garzweiler – die damals größte Klimaaktion seit Jahrzehnten! Um eine dialogische Lösung des Konflikts um den Hambacher Wald zu initiieren, brachte ich im Frühjahr 2016 die Initiative Bündnis Friedensplan mit auf den Weg. Hier versammelten sich kirchliche Organisationen, Parteien, Bürgerinitiativen und engagierte Einzelpersonen, um RWE zu einem einjährigen Rodungsstopp zu bewegen, der allen Beteiligten eine Denkpause und Zeit für Austausch verschaffen sollte. Im Rahmen der Klimaschutzverhandlungen in Bonn im November 2017 zeichnete mich die Nothilfeorganisation CARE als eine von zwölf weltweiten ‚Klimaheldinnen’ aus. Dies ist mir bis heute eine besondere Ehre und erinnert mich stets daran, dass wir hier im Revier auch eine globale Verantwortung tragen: all denjenigen gegenüber, die in anderen Teilen der Erde schon länger von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. Im Juni 2018 wurde ich als Vertreterin der Region und der betroffenen Anwohner*innen im Rheinischen Braunkohlenrevier von der Bundesregierung in die Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung, die sog. Kohlekommission, berufen. Für diese Tätigkeit wurde ich von der Klima-Allianz Deutschland e.V. freigestellt, bei der ich seit April 2017 als Koordinatorin für Kohlepolitik NRW tätig war.

Seit meiner Mitarbeit in der Kommission widme ich mich mit Leidenschaft der Gestaltung eines nachhaltigen Wandels in unserer Region, sowohl ehrenamtlich als auch beruflich in meiner neuen Funktion als Koordinatorin für nachhaltigen Strukturwandel bei der Klima-Allianz Deutschland. Für sie bin ich seit 2019 Mitglied im „Beirat der Wirtschaft-, Wissenschafts- und Sozialpartner zur Begleitung des Strukturwandels im Rheinischen Revier“ des NRW-Wirtschaftsministeriums.

Mehr Information: www.antjegrothus.de

Anja von Marenholtz

Als medienpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion liegt mein Fokus vor allem auf den Themen Medienkompetenzförderung, Medienvielfalt und Strategien gegen gezielte Desinformation. Ich bin ordentliches Mitglied in der Landesmedienkommission der Landesmedienanstalt und im Ausschuss für Schule und Bildung. Zur Politik kam ich 2010 als Sprecherin einer Gesamtschulinitiative und die Förderung von guten Rahmenbedingungen im Schulbereich ist bis heute eines meiner Kernanliegen. Dafür habe ich auch seit 2014 als Ratsmitglied in meiner Heimatstadt Pulheim gestritten. Ich wurde in der 18. Wahlperiode über die Landesliste in den Landtag gewählt. Desweiteren amtiere ich seit 2018 als Landesschatzmeisterin der Grünen NRW und bin damit Teil des geschäftsführenden Vorstands.